Detaillierte Berichte und Fotos sind im Logbuch 2019 als PDF enthalten
Donnerstag 2. bis Diensag 7. Mai 2019 Vreni und Peter, Hinreise, Bunkern und Einrichten
Kurz vor 06:00 Uhr holt uns Marcel im Lindhof ab und fährt uns zum Flughafen. Das Checkin mit den vorbereiteten Tickets und Gepäckscheinen ist in Kürze erledigt. Für das gemütliche Frühstück bleibt uns viel Zeit.
Der Flug über den Wolken endet pünktlich um 10:00 Uhr in Hamburg. Ein rassiger BMW Kombi steht für die Fahrt nach Rügen bereit. Ein kurzer Abstecher zur Kreuzerabteilung ist nötig, damit wir die Gold Medaille für das Fahrtensegeln abholen können.
Nonstop rasen wir nach dem Mittagessen nach Rügen. Nach der Fähre von Glevitz rollen wir ge-mütlich durch lange Alleen vorbei an leuchtenden Rapsfeldern nach Lauterbach. In der Werft werden wir herzlich begrüsst. Odin liegt im Hafen bereit zur Übernahme.
Lauterbach
Es gibt noch einiges zu tun. Die Tage verstreichen im nu. Darunter leidet das Logbuch, welches erst nach einigen Tagen mit ent-sprechenden Gedächtnislücken nachgeführt wird.
Nach Hornfisch mit grünen Gräten bestellen wir mit Beharrlichkeit die Medikamente im Krankenhaus. Danach füllen wir im Strelasund Park den Kofferraum mit Esswaren, Bier und Wein.Geschafft kehren wir zurück zu Odin um alle Einkäufe, ca. 300 kg, zu verstauen.
Die Checklisten für Pflege und Wartung von Odin werden weiter abgearbeitet. Das stehende und laufende Gut wird überprüft. Gepäck einräumen, Einkäufe verstauen, Ausrüstung montieren, Putzen. Damit verbringen wir die halbe Woche.
Am Montag ist es Feucht, Kalt aber weniger Wind. Zusammen mit Mike von ,Bootsbau Rügen‘ werden die vergessenen Segellatten des Gross montiert. Dazu muss das Tuch noch einmal geborgen werden. Anschliessend gelingt der Versuch, den Besanmast etwas aufzurichten, nur teilweise. Die Oberwante wird zwar tüchtig gespannt. Die Top- und Mittelwanten lassen sich aber nicht entspannen, weil die Backbord Oberwante zu kurz ist. Wir werden diesen Mangel wohl irgendwann unterwegs korrigieren müssen.
Früh am nächsten Morgen bringen wir den Mietwagen zurück nach Bergen. Die SIXT Station liegt direkt in der Bahnhofshalle. Der Rückweg mit dem Schienenbus der DB endet auf der Hafen Mole in Lauterbach. Keine 100 m von Odin entfernt.
Weitere Stunden für das Einrichten von Odin verbringen wir für die Elektroinstallation der neuen Lenzpumpe. Das Suchen einer Verbindung vom Sicherungsschrank über das Automatiktableau bis zur Pumpe braucht viel Geduld.
Das alte offiziell zugelassen ZetFon Signalhorn muss abgebaut werden, weil wir ab Juli unter Motor ohne Besanmast unterwegs sind. Das neue Horn wird deshalb bei der Mittelsprosse des Steuerhauses montiert. Das heisst wie gestern bei der Pumpe einen Weg zu finden vom Horn zum Sicherungskasten. Es Hupt vom Steuerhaus und dem zweiten Steuerplatz achtern. Allerdings nicht lange. Nach dem Ausbau der alten Anlage und dem Aufräumen des Kabelsalates funktioniert die Hupe nicht mehr.
Mittwoch 8. bis Mittwoch 22. Mai 2019 mit Res und Silvia
Lauterbach - Greifswald - Stralsund - Kloster - Stralsund - Gager - Tiessow - Lauterbach
Kurz vor Mittag treffen Res und Silvia im Hafen ein. Sie werden uns die nächsten zwei Wochen begleiten.Nach dem ersten Apero folgt ein gemütliches Essen im Hafenbeizli. Hornhecht mit grünen Gräten und Bratkartoffeln mit einem schwarzen Störtebeker Bier.
Greifswald
Am nächsten Morgen herrscht Aufbruchstimmung. Kurz nach Mittag legen wir ab. Motor ein, Leinen los und raus auf den Greifswalder Bodden. Die ersten Stresstests für Odin. Das über-prüfen der Leistung des Motors, das Ankern und das Segel setzen verlaufen erfolgreich. Während drei Stunden gleiten wir unter Vollzeug nach Süden. 3-4 BF und eine kleine Welle schieben uns mit Halbwindkurs nach Greifswald.
Wir liegen Gut an der Quaimauer und erkunden am nächsten Morgen die Stadt. Die neu-gotische Backsteinkirche und der Dom sind für die Besichtigung geöffnet. Klar erwarten einige Läden und der Markt auf dem Hauptplatz unseren Besuch. Die durchziehenden Gewitter lassen uns im Trockenen auf Odin bleiben. Die Kuchenbude ist dicht. Während dem feinen Nacht-essen mit Köttpular und Curryreis trommelt es auf unser Dach. Es Blitzt und Kracht.
Stralsund
Am Samstag erwartet uns blauer Himmel. Kurz nach Neun legen wir ab und Motoren gemütlich die Ryk zur Brücke hinunter. Das Gedränge bei der Durchfahrt lässt uns das Wochenende spüren. Wir nehmen es gemütlicher und schleichen mit Genua und Besan durch die dänische Wiek. Bei der Palmer Ort Rinne fahren wir unter Motor mit einer leichten Brise direkt auf die Nase an leuchtenden Rapsfeldern vorbei.
Die Ziegelgrabenbrücke in Stralsund erreichen wir knapp vor der Öffnung. Die Sonne scheint. Der Wind pfeift uns kalt um die Ohren. In der Marina legen wir uns Rückwärts an den Steg 9. Die WC und Duschen am Quai sind noch nicht in Betrieb.
Die sonntägliche Stadtwanderung bei geschlossenen Einkaufsläden lässt uns mehr Zeit für andere Sehenswürdigkeiten. Im Hafen leuchtet das Oceanum und der Dreimaster ,Gorch Fock‘ in gleissendem Weiss neben den alten roten Backsteinhäusern. Mit Fischbrötli und Bier sitzen wir am Querkanal in der Sonne. Allerdings wärmen wir uns danach im nahen Restaurant bei Kaffee wieder auf.
Durch Hintergassen erreichen wir schliesslich den Marktplatz und besichtigen die Nikolai Kirche. Die farbenfrohe Restauration ist gelungen. Die riesige Kirche erstrahlt in neuem Glanz. Gegen Abend schlagen wir uns beim Griechen den Bauch voll. Rezzina, Souflaki, Oktopus...
Kloster
Ganz hoch am Wind kreuzen wir am Montag mit Genua und Besan gegen Norden. Bei der Einfahrt zur Tonnenstrasse streichen wir die Segel und zählen Tonne um Tonne an Neuendorf, Schaprode und Vitte vorbei nach Kloster. Am Kopf der Quaimauer neben der weissen Flotte liegen wir längs, gut geschützt für nördliche Winde.
Nach einem kurzen Mittagsschlaf und Einkäufen machen wir uns mit gutem Schuhwerk auf die Wanderung zum Dornbusch, dem 27m hohen Leuchtturm. Er liegt auf dem buckligen Hügel von Hiddensee auf 65 m.ü.M. Die Sicht über die Boddenlandschaft ist hervorragend. Richtung Westen kann man sogar die Insel Møn von Dänemark entdecken.
Frische Brötchen zum Frühstück im aufgeheizten Wintergarten. Die Sonne scheint kräftig durch die Scheiben. Mit gemieteten E-Bikes radeln wir dem Meer entlang über die hohen Schutz-dämme nach Neuendorf im Süden von Hiddensee. Am Abend endet ein kalter aber sonniger Ferientag auf Hiddensee mit heissem Sanddorn und Sanddorn Quarkkuchen.
Stralsund
Getrieben vom Wetterbericht legen wir ab nach Süden. Trotz den engen Tonnenstrassen setzen wir die Genua im 1. Reff und gleiten durch die Wellen. Die Böen mit bis zu 6 BF rupfen ganz schön und fordern am Steuer Aufmerksamkeit. Endlich wird die Fahrrinne breiter. Ein gemütlicher Höck auf dem Achterdeck wird abrupt unterbrochen. Die Anzeige der Verbraucher-batterien stürzt plötzlich von 220 Amperestunden auf 45 Ah ab. Der leise Piepsalarm lässt uns aufschrecken. Langsam werden die Batterien unter Motor wieder geladen.
Die Wetterprognose für Morgen zeigt 7 Beaufort Wind mit Böen bis 9 BF. Wir haben deshalb den einzigen Platz 501 direkt an der Quaimauer gebucht. Es ist sehr Eng. Beim Wenden bleiben am Bug und Achtern 20 cm Raum. Die Landung gelingt. Wir liegen geschützt.
Am nächsten Morgen um 06:00 Uhr pfeift nicht nur der Wind. Der Alarm unserer Verbraucher-batterien piepst wieder, weil Ladung auf Null Ah abgestürzt ist. Nach dem Frühstück machen wir uns auf die Suche nach einem guten Elektriker. Tatsächlich werden wir fündig auf Steg 7. Kurz vor Mittag ergeben Leistungsmessungen, dass eine Batterie nur noch 40% der Energie speichert und somit die Andere auf den Nullpunkt reisst.
Ein Auswechseln der Energiespeicher ist nicht zu umgehen. Ursache, gemäss fachkundiger Beurteilung, war die Mischung der Batterietypen. Während die Starterbatterie eine herkömm-liche Säurebatterie ist wurden vor zwei Jahren vom Flensburger Yachtservice für die Verbraucher neue AGM Zellen eingebaut. Ein absolutes ,no go‘ welches unsere Kasse mit 1‘000 CHF belastet. Kurz nach Mittag sind alle Systeme wieder aktiv.
Es tropft ganz leise auf unser Dach. Der Wind ist eingeschlafen. Wir besuchen deshalb am Freitag das Meeresmuseum im Kloster von Stralsund.
Die anschliessende Feineinstellung der Wanten zeigt, warum der Besan nicht besser steht. An Stelle der gewünschten Kürzung der Achterstag wurde die Oberwante des Besanmastes auf der Backbordseite gekürzt. Nun fehlen 4 cm Stahlseil für die exakte Position.
Das Auffüllen des Wassertanks gestaltet sich etwas mühsam. Der Magnet des Automaten bleibt hängen. Schliesslich gelingt es dem Automaten 126 Liter für 2 € zu entlocken. Auch der Strombezug belastet die Bordkasse mit 4 € pro Tag. Das Konzept der neuen Geschäftsleitung schlägt durch bis in unsere Bordkasse.
Gager
Tagwache, Duschen und Frühstück müssen heute Samstag auf 06:30 Uhr verlegt werden, weil die Ziegelgrabenbrücke um 08:20 und danach erst um 12:20 wieder öffnet. Dicker Nebel liegt in der Luft. Nach passieren der Zugbrücke herrscht blauer Himmel und Sonnenschein.
Den Strelasund passieren wir mit 4-5 BF auf die Nase. Nach der Fähre von Glewitz hissen wir alle Segel. Vier Stunden Aufkreuzen gegen den Wind bei 4-5 BF und Welle von 0.5 m.
Thiessow
Dicker Nebel. Mit Motorwartung, Duschen und einer weiteren Waschmaschine vertreiben wir uns die Zeit. Der sonntägliche Spaziergang zum grossen Zicker, dem höchsten Hügel in der Gegend führt beim Fischer vorbei. Die geräuchten Flundern erfreuen unsere Gaumen.
Am Nachmittag verlassen wir den Hafen von Gager und setzen in der Tonnenstrasse die gereffte Genua. Raumschott schiebt es uns in den Greifswalder Bodden. Nach setzen des Besan rauschen wir mit 7 Knoten durch die Welle Thiessow entgegen. Segeln vom feinsten.
Die schmale Zufahrt bezwingen wir im dichten Nebel mit Radar und Plotter. Die Sicht beträgt knapp 100 m. Nach 2 Meilen Tonnenstrasse taucht endlich die Hafeneinfahrt auf.
Die Kurze Wanderung auf die Ostseite der Halbinsel wird vom rauschen des Meeres begleitet. Die Wellen brechen sich am langen Sandstrand. Im Strandcafé besetzen wir den letzten Tisch und geniessen die Fischplatte mit Dorsch, Zander und Flunder.
Am nächsten Morgen erledigen wir im dicken Nebel Einkäufe. Nach dem feinen Mittagessen, Härdöpfelstock und Vorässä, wandern wir zum kleinen Zicker. Die Sonne zeigt sich für einige Minuten. Die Besteigung des Hügels über den Sandsteinklippen bietet eine Rundsicht über den Bodden von Thiessow. Der Abend bringt uns ein Gewitter mit Sturzbächen von Regen. Es Blitz und Knallt. Die Böen lassen Odin tanzen und peitschen über das Wasser.
vom 02.05. - 25.06.19
55 Tage, davon 26 Tage auf See
Distanzen durchs Wasser…
475 Seemeilen, Ø 8.6 sm/tg
255 unter Segel, 220 mit Motor
Kosten für 160 P/tg…
Reise, Hotel, Museen
772 CHF pro P (2)
Hafengebühren, Unterhalt, Diesel,
8 CHF pro P/tg
Verpflegung, Wasser, Getränke
31 CHF pro P/tg
Verbrauch von…
Diesel 59 h à 2.75 l/h
Brauchwasser 55 tg, 34 l/tg
Lauterbach
Ab 09:00 herrscht am Dienstag reger Betrieb. Die Frauen stehen Schlange bei den Toiletten. Es ist Rügenmarkt! Menschen-massen strömen durch die engen Markt-stände. Neben landwirtschaftlichen Erzeug-nissen wie Sanddornlikör, Schnaps, Beeren-wein, Schinken, Kreidefels-salami, Käse und Gemüse gibt es auch allerlei zum Abstauben.
Beim Auslaufen liegt wieder Nebel über dem Wasser. Windlos Motoren wir nach Lauterbach. Im Hafen der Vilmwerft liegen wir zwischen Dalben. Nach dem Bunkern von Bier und anderen Flaschen sitzen wir gemütlich in der Werftbeiz und geniessen diverse Fische und Meeresgetier.
Am Mittwoch Nachmittag verlassen uns Res und Silvia. Sie fahren mit ihrem Camper zurück nach ‘Blackböry‘. Waschen, Putzen, Aufräumen. Ein Crew Wechsel bringt immer Arbeit. Odin wird am Nachmittag tüchtig aufgeheizt, damit die Bettwäsche schnell trocknet.
Donnerstag 23. Mai bis Samstag 8. Juni 2019 mit Elisabeth
Hamburg - Lauterbach - Tiessow - Stralsund - Schaprode - Lohme - Gager - Karlshagen - Wolgast - Ueckermünde - Stagniess - Wolgast
Hamburg
Tagwache um 05:00 Uhr. Bei schönem Wetter rumpeln wir mit dem Zug nach Hamburg. Beim Anleger des maritimen Museums treffen wir den Rest der Stadtwanderer vom AFZO. Mit dem Bus gelangen wir gemeinsam nach Wilhelmsburg, welches zwischen der Nord- und Südelbe liegt. Das südliche Ausland von Hamburg wurde lange vernachlässigt, bis die entstandene ,Bronx‘ mit massiven Geldspritzen aufgepäppelt wurde. Im Weltquartier besichtigen wir den Ge-werbehof mit gefördertem Wohnungsbau und Energiebunker. Im Restaurant ,Die Bank‘ werden wir verwöhnt. Erst spät kehren wir in die weichen Betten des Hotel Nikolai zurück.
Am Freitag morgen geniessen wir die eindrückliche Aussicht von der Bar im Empire Riverside Hotel. Quer durch St.Pauli über die Reeperbahn fährt unser Bus zum Pestalozziquartier, einer Mischung von Alt- und Neubauten. Die ehemalige Strassenbahnmeisterei Falkenried enthält trotz Umnutzung mit Wohnungen und Gewerbe noch viele Bauteile der alten Hallen. Einfahrts-tore und Konstruktionsteile blieben im hochpreisigen Wohnstandort bestehen.
Die exklusive Besichtigung der nahe liegenden Hausboote lässt die Antwort über den Sinn der Böötlerei offen. Das Haus im Haus der ehemaligen Handelskammer ist die Überraschung des Tages. Die glitzernden Einbauten in der riesigen Halle sind hervorragend integriert. Im Kontor-hausviertel fallen die gigantischen Bürohäuser der zwanziger Jahre auf.
Auf verschiedenen Wegen spazieren wir am Samstag durch die Quartiere am Sandtorkai, Kaiserkai und Strankkai. Im Kesselhaus ist das die Stadtentwicklung von Hamburg im Modell dargestellt. 150 Hektaren werden in der Hafencity umstrukturiert. Wohnungen für 15‘000 Einwohner und 45‘000 Dienstleistungsplätze sollen gebaut werden.
Die Elbphilharmonie von Herzog und De Meuron bildet die Spitze der Speicherstadt. Für 856 Millionen € wurde das neue Wahrzeichen der Hafenstadt erstellt. Der Kostenvoranschlag lag bei 40 Millionen €!
Es ist eisig Kalt. Wir wärmen uns über den Mittag im Bistro gerne auf. Auf der Wanderung durch das Übersee- und Elbtorquartier haben wir wieder 10 km zu Fuss zurückgelegt. Nach einem Apero im Boilerman lassen wir uns im Bistro Heimat mit allerlei Bodenständigem verwöhnen.
Lauterbach
Der Fischmarkt am Sonntag von 05:00 bis 09:30 Uhr ist ein Muss. Wir marschieren um acht zusammen mit andern unserer Reisegruppe den Speichern entlang über die City Marina ent-lang den Landungsbrücken zu den Marktschreiern. Fisch, Teigwaren, Blumen, Früchte, Kleider, Fleisch. Ein reges Treiben herrscht zwischen den Verkaufsständen. Auf dem Rückweg genies-sen wir auf der Brücke 10, das beste Fischbrötchen von Hamburg zusammen mit einem Glas Weisswein. Zurück im Hotel packen wir die Koffer und fahren mit dem Zug fünf Stunden mit zweimal Umsteigen bis zur Mole in Lauterbach. Odin erwartet uns.
Eine ruhige und kurze Nacht. Punkt acht Uhr hört der Regen auf. Die Sonne schaut, wo sie demnächst hin pissen will. Früh am Montag Morgen begrüssen uns die Handwerker. Ein Toggle für die Verlängerung der Wante wird geliefert, die Reling wird neu verschraubt, die vorstehen-den Schrauben beim Besanschlitten werden geschliffen, das Horn wird zum Hupen gebracht, usw. Das Einrichten der Stag wird unterbrochen vom Kafi mit Dani und Dorothe der Vilm ,for us‘ aus Bern. Überraschend besucht uns Barbara Lory. Der gemütliche Apero bei sommerlichen Temperaturen (Vreni in kurzen Hosen) ist die Vorspeise vor Spargel mit Schinken. Bis kurz vor zehn hocken wir bei Wein am Hafentisch mit Harry und Astrid von der ,Spritty‘.
Thiessow
Alles erledigt. Wir können mit Genua und Besan Raumschott gegen Süden gleiten. Nach pass-ieren der engen Tonnenstrasse erreichen wir Thiessow und stürzen uns gleich ins Marktge-wimmel. Der Spaziergang zum Strand der Ostsee endet im Strandcafé. Nach erklimmen des Südperd besteigen wir auch den Lotsenturm. Die abendliche Sonne lässt alles leuchten.
Stralsund
Der kalte Wind pfeift uns um die Ohren. Mit gereffter Genua und Besan stampfen wir durch die Wellen des Greifswalder Boddens. Durch den Strelasund hilft uns der Motor. Der Wind steht genau auf die Nase. Pünktlich zur Brückenöffnung erreichen wir Stralsund. Ein kleiner Rund-gang wird von Vreni und Elisabeth mit Einkaufen kombiniert, während im Hafen die Mittwochs Regatta mit lauten Rufen nach ,Raum‘ mit chaotischem Durcheinander gestartet wird.
Schaprode
Maria Himmelfahrt. Dutzendweise verlassen Segelschiffe den Hafen von Stralsund mit Kurs nach Norden. Der Südwind mit 5-6 BF schiebt auch Odin durch die engen Tonnenstrassen nach Schaprode. Wir meiden damit die begehrten Häfen von Vitte oder Kloster und liegen nach dem Kassieren einer Schramme sicher im Wind geschützten Hafen. Bei ,Schilling‘, dem einfalls-reichen Bauern der Insel Öhe, geniessen wir allerlei Produkte.
Lohme
Erst um 11:00 Uhr legen wir am Freitag ab. Wir rechnen damit, dass der Starkwind von 6-7 BF sich beruhigt und die Welle am Kap Arkona nicht mehr zu wild ist. Bis Darske segeln wir gerefft Raumschott bei diesigem Wetter. Die Welle ist moderat. Beim Kap schläft der Wind ein. Wir dümpeln mit 2-3 Knoten dem Hafen von Lohme entgegen.
Gager
Wir warten auf den angekündigten Wind und segeln mit gutem Bedingungen unter Vollzeug nach Süden. Vorbei am Königsstuhl, welcher von der Sonne beleuchtet wird. Mit Halbwindkurs gleiten wir stundenlang durchs Wasser vorbei an Sassnitz und Selin. Die Tonnenstrasse beim Thiessower Haken queren wir mit Motor. In Gager ist ein Längsplatz an der Treppe der Quai-mauer für uns frei. Nach dem feinen Kabiskuchen erklimmen wir den grossen Zicker und beob-achten die Sonne, welche hinter einer Wolkenbank verschwindet. Wir geniessen die Rundsicht über Gager, Tiessow, den kleinen Zicker und die Insel Vilm.
Karlshagen
Erstaunlich, die Wetterprognose für heute Sonntag stimmt genau. Am Morgen Westwind ab-schwächend und um 12:00 Uhr Winddreher nach Osten. Wir laufen erst nach dem Mittagessen aus und segeln Raumschott dem Greifswalder Bodden entgegen. Auf dem Weg nach Peene-münde fliegen wir dem Süden entgegen. Es ist sonnig Warm und macht Spass, mit unserer alten Tante Odin, einige Segler zu überholen. Bei der Einfahrt zur Tonnenstrasse bergen wir die Segel und sind schon um vier in Karlshagen. Im Hochzeitsrestaurant des Hafenmeisters be-schliessen wir den Tag mit feinen Fischfilets und Kartoffelstampf.
Wolgast
Heute Montag wird die 30º Grenze geknackt. Schon nach dem Frühstück steigt das Thermo-meter auf 27º. Die Gewitterwarnungen von DP07 (Delta Papa Null Sieben) veranlassen uns nach dem Passieren der 12:45 Uhr Brücke direkt im Stadthafen von Wolgast anzulegen. Mit einer kleinen Stadtwanderung verkürzen wir uns die Zeit. Der erfrischende Wind aus Nordost kühlt gegen Abend die Ofenwärme in Odin auf 25º. Das angedrohte Gewitter bleibt aus.
Hermanns Fischeintopf kommt heute auf den Magenfahrplan. Man nehme eine Bratpfanne, fülle diese mit Kartoffelscheiben, darauf kommt Gemüse (Karotten und Fenchel), ganz oben einige Fischfilets gut gewürzt und unten etwas Olivenöl. Nach zehn Minuten zugedeckt braten ist das Essen fertig und schmeckt ausgezeichnet.
Ueckermünde
Der Entscheid in Wolgast zu bleiben war richtig. Heute Dienstag morgen haben wir eine schöne Brise 3-4 BF Nordost, welche uns durch das Achterwasser zur Zecheriner Zugbrücke bläst. Nach der engen Tonnenstrasse gleiten wir mit Halbwind durch das Stettiner Haff. Durch Schilf-landschaften, vorbei an einigen Clubhäfen, legen wir uns im Stadthafen von Ueckermüde an die Quaimauer. Der kurze Spaziergang durch das Zentrum der Stadt am Schloss und der Kirche vorbei über den Marktplatz, endet beim Apero auf Odin. Der kauzige Hafenmeister zieht die Gebühren vor dem öffnen der Brücke zum Innenhafen ein. Auf Empfehlung haben wir im Roten Butt reserviert. Uns erwartet ein einmaliges Wildschweingericht mit Serviettenknödel und Gemüse. Ein echtes Kapitänsdinner.
Stagniess
Der Wind hat auf Südost gedreht. Optimal um wieder gegen Norden zu ziehen. Wir Verlassen die kleine Stadt durch den Ueckerkanal und segeln der Zecherinerbrücke entgegen. Ein Hotel-schiff überholt uns und zwängt sich durch die enge Durchfahrt. Mit 3-5 BF Halbwind fliegen wir durch die Tonnenstrasse des Peenestrom. Auf beiden Seiten der Fahrrinne ist nur noch 1.0 m tiefes Wasser. Immer noch 30º. Trotz Wind viel zu heiss. Nach dem Überqueren des Achter-wassers schleichen wir durch die lange Hafenzufahrt nach Stagniess und freuen uns auf den Schatten und das kühle Bier im Hafenbeizli. Der Hafen liegt im Wald. Die Ballermann Stimmung mit einigen grölenden Männer und Weibern vertreibt uns aufs Achterdeck. Zweimal geduscht heute bei 31º im Schatten, um 22:00 ist es immer noch 27º im Schiff.
Wolgast
Kurze Hosen? Tatsächlich ist es schon früh am morgen zu warm. Wir segeln Raumschott durch das Achterwasser Wolgast entgegen. Der letzte Segeltag für Elisabeth. Nach 16:00 Uhr, kracht es. Eine Schauerböe nach der andern jagt durch das Hafenbecken. Blitz und Donner lösen sich im Sekundentakt ab. All das kümmert die Hafenkatzen wenig. Die beiden Tigerli sitzen mit roten ,Gstältli‘ beim Eingang, schauem dem Regen zu und spielen mit fliegenden Blättern.
Kurz vor zehn trifft am Freitag unser Mietwagen im Hafen ein. Mit vier Säcken Esswaren kehren wir zurück. Die Gegend von Usedom ist scheinbar eine önologische Wüste. Wir finden trotz mehreren Versuchen keine passenden Weinboxen. Am Nachmittag führt uns ein Ausflug mit dem Mietwagen an die mondäne Gegend der Ostsee. Zinnowitz ist uns zu touristisch. In Zempin finden wir im Wald eine kleine Beiz direkt an der Ostsee. Am Strand hockt der viel zitierte Pumuckel, welcher immer alles versteckt. In Ahlbeck besteigen wir die Brücke, welche weit im Meer, als Landungsplatz für Passagierschiffe dient.
Die kleine Stadt Usedom überrascht mit einer tödlichen Ruhe. Kein Mensch auf der Strasse. Die kleinen Häuschen entlang den Pflastersteinstrassen sind verschlossen. Der einzige offene Biergarten bietet genügend Schatten. Ende Juni hat es mehr Leute, meint die Wirtin, dann kommen die Touristen Scharenweise. Der Rückweg führt uns über Pflastersteine, weite Felder und Wälder zurück nach Wolgast.
Räumen, Putzen und Packen am Samstag. Gegen 11:00 Uhr fahren wir Elisabeth zum Flughafen Heringsdorf. Der kleine Flugplatz von Zirchow wird über eine Landstrasse erschlossen und ist zwischen Weizenfelder und Wälder eingebettet. Kein Flugzeug weit und breit. Die Fluggäste haben vier Schalter für das Einchecken und ein Förderband für die Gepäckkontrolle. Nach einer Bockwurst, Brezel und alkoholfreiem Bier verabschieden wir Elisabeth. Es war eine schöne Zeit mit viel Segeln.
Sonntag 9. bis Sonntag 23. Juni 2019 mit Anschelina
Wolgast - Karlshagen - Thiessow - Lohme - Kloster - Schaprode - Stralsund - Greifswald - Gager - Lauterbach
Zum dritten mal fahren wir heute Sonntag über die Insel Usedom nach Heringsdorf. Dort startet der Doppeldecker Antonow zu einem Rundflug. Als Copilot darf ich mitfliegen während Vreni am Boden wartet. Ein ganz spezielles Gefühl mit der klappernden Blechkiste im Cockpit zu fliegen, während die 9 Passagiere nur kleine Gucklöcher haben. Die Sicht ist glasklar. Nach einer sanften Landung rumpeln wir über die Wiese zum Hangar. Zurück am Boden fahren wir nach Swinemünde um Anschelina abzuholen. Auf dem Rückweg nach Wolgast besuchen wir in der Stadt Usedom wieder das einzige Restaurant. Currywurst mit Pommes werden getestet.
Karlshagen
Bei der Abfahrt zur 12:45 Uhr Brücke beginnt es zu regnen. Im Fischladen von Karlshagen geniessen wir allerlei aus dem Meer. Danach ist Waschtag. Vier Maschinen mit Tumbler. Bis zum Nachtessen in der Hochzeitsbeiz des Hafenmeisters ist alles trocken und gefaltet bereit zum Verstauen. Wie beim letzten Besuch werden wir wieder verwöhnt. Besonders der ,Veer-master‘ mit Fisch, Muscheln, Scampi und Kräutern in einer feinen Tomatensuppe ist köstlich.
Thiessow
Der Morgenwind aus Süden bläst uns am Dienstag Raumschott die Peene hinauf in den Greifswalder Bodden. Dann dreht der Wind nach Nordost. Bei Halbwind und unter Vollzeug brausen wir mit 7 Knoten Thiessow entgegen. Für Anschelina bietet der erste Segeltag die besten Voraussetzungen. Beim fieren des Grosssegels löst sich der Relingverschluss, sodass ich mit den Backenknochen auf die Relingstange knalle und beide Schienbeine an der Holz-kanten lädiere. Die vorsorgliche Pflege von Vreni mit Eis und Salbe und die anschliessende Behandlung von Anschelina halten den Schaden in Grenzen.
In Thiessow geniessen wir die Lachsbrötchen und durchstreifen danach den Markt. Die ange-kündigten Schauerböen und Gewitter ziehen fünf Meilen westlich an uns vorüber. Die zweite Front erreicht uns mitten in der Nacht mit Blitz, Donner und Windstärke bis 8 BF. Bei mehreren Pyjama Manövern werden die klappernden Leinen zurückgebunden bis endlich Ruhe herrscht.
Diesiger Nebel begrüsst uns am Mitwoch morgen. Kein Badewetter. Trotzdem wandern wir durch den Wald zum Ostseestrand. Auch am Nachmittag bleibt die Sonne weg. Der Spazier-gang entlang der Küste um den Südperd ist trotzdem abwechslungsreich. Buschrosen in allen Farben, Sand, Grünzeug und Muscheln findet man in der tosenden Brandung. Am Abend ziehen tief fliegende schwarze Wolken über den Hafen und wirbeln den Staub auf. Schwarze Nacht gefolgt von hellem Tag, Blitz und Donner mit pfeifendem Wind in den Wanten. Es schüttet in Strömen. Wir verkriechen uns unter die warme Decke.
Lohme
Mit einer schwachen Drei umrunden wir den Südperd nach Norden. Bei Göhren schläft der Wind ein. Unter Motor erreichen wir die Kreidefelsen. Der Kaiserstuhl wird hell erleuchtet. Blauer Him-mel und eine alte Dünung begleiten uns. In Lohme legen wir uns zwischen die Dalben und ge-niessen das Happy Landing auf dem Achterdeck. Nach einem Spaziergang im Wald der Küste entlang bäckt Vreni Schinkengipfeli, welche zusammen mit Matjes, Crevetten und Wein ein gemütliches Nachtessen bilden. Die Sonne verabschiedet sich glühend rot über dem Kap Arkona. Der Leuchtturm blitzt in die Nacht hinein. Die Dämmerung dauert bis um 23:00 Uhr.
Kloster
Synchron zum Wind, welcher von West über Süd nach Ost schwenkt, runden wir am Freitag das Kap Arkona und haben immer Halbwind Kurs. Blauer Himmel, eine kleine Welle und Spitzen-geschwindigkeiten von 8.5 Knoten machen die 6 Stunden Überfahrt kurzweilig. Die Sicht ist ausgezeichnet und die Temperaturen angenehm. Ein einmaliger Segeltag. Schon um 15:00 Uhr manövrieren wir uns Rückwärts an die westliche Quaimauer von Kloster. Wir hoffen, den ange-sagten Starkwind von bis zu 10 BF im Schutz des Waldes überstehen zu können.
Ganz so schlimm wurde es nicht am Samstag. Die angekündigten Windstärken werden nur beim Leuchturm Dornbusch gemessen. An der Quaimauer im Schilf bleibt es bei einer Sechs. Auch das schwere Gewitter mit Schauerböen findet nicht statt. Es zieht weiter nördlich durch. Der Wind aus Ost füllt unsere Ecke mit braunem Schaum, welcher fliegend sogar unser Deck erreicht. Der ganze Rumpf ist verschmiert als ob wir durch einen Miststock gefahren wären.
Schaprode
Eine ruhige Nacht zum Sonntag im Windschatten der Bäume. Keine fünfzig Meter von uns entfernt bläst es mit 6-7 BF. Gegen mittag laufen wir aus. Mit der Genua im zweiten Reff gleiten wir durch die enge Tonnenstrasse nach Süden. Zweimal werden wir von der weissen Flotte eingeholt. Das Kurs halten ist deshalb unbedingt nötig. Die Strömung in Schaprode spielt uns auch heute einen Streich, sodass wir wieder nur mit einem Rums am Schwengel landen. Dann werden die schwarzen verschmierten Fender gefegt. Das Schiff von Staub und Sand befreit. Im Sonnenuntergang laufen Norbert und Josefine mit Ihrem Wassermann im Hafen ein. Der Klönschnack auf dem Achterdeck dauert bis spät.
Ein richtiges Gelage beim Frühstück am Montag. Schinken, Käse, Lachs, Eier, Brot, Butter, Honig, Müesli, Kafi und Tee. Zusammen mit Anschelina und JoundNo verhocken wir am Tisch auf Odin. Anschelina und Josefine verarzten mein Schienbein gemeinsam. Die Knochenhaut Verletzung führt auch nach einer Woche noch zu einem geschwollen Bein und der Fuss leuchtet in allen Farben Blutunterlaufen. Mit Klebbänder und Mull wird der Fuss verbunden und die Wunde versorgt, damit ich die Wanderung durchs Naturschutzgebiet überstehe. Bei schönstem Wetter und nach Kafi mit ,Öpfälwäiä‘ wagen wir sogar einen Sprung ins Wasser.
Stralsund
Wir bleiben den ganzen morgen im Hafen von Schaprode. Das Wetter ist sommerlich und die Aussicht zur nahen Insel wunderbar. Mit Wind aus Südost verlassen wir den schönen Platz und segeln unter Genua zur Tonnenstrasse nach Süden. Die engsten Baggerkanäle zwischen den Untiefen befahren wir mit Motor.
Bei gutem Wind erreichen wir am Nachmittag Stralsund und liegen in der Citymarina. Das gemeinsame Nachtessen beim Griechen mit Retina, Oktopus, Mezes, Fleisch, Pommes und Ouso schmeckt wieder ausgezeichnet. Mit vollem Bauch schlendern wir zurück zu Odin.
Wir bleiben am Mittwoch im Hafen, weil der Wind aus Südost bläst. Für die Weiterfahrt durch den Strelasund genau auf die Nase. Mit Bunkern und einem Stadtrundgang mit Fischbrötchen vertreiben wir uns die Zeit. Die Mittwochsregatta lassen wir uns nicht entgehen. Das gemein-same Spargelessen rundet den Tag ab. Ein weiterer gemütlicher Hock mit unseren Freunden.
Greifswald
Früh um sechs ist Tagwache, damit nach dem Frühstück die Öffnung der Ziegelgrabenbrücke um 08:20 Uhr nicht verpasst wird. Danach wird nur noch gesegelt. Zuerst Raum mit Genua und Besan und knappen drei Beaufort. Dann Halbwindkurs mit Vollzeug und 7-8 Knoten durchs Wasser. Die Bugwelle endet am Heck. Pünktlich um 13:00 Uhr erreichen wir die Holzzugbrücke von Wiek. Nach dem Happy Landing muss ich als erstes gleich über die Strasse zum Arzt. Trotz guter Pflege will das Geschwulst am Schienbein nicht heilen. ,Mit Antibiotika muss die Infektion bekämpft werden‘, meint die Ärztin und will mich nach der Kur am Dienstag wieder sehen.
Gager
Wir verlegen am Freitag mit dem 11:00 Uhr Brückenzug nach Wiek. Ein fürstliches Mittagessen erwartet uns in der ,Fischer Hütte‘. Einzigartig wie die Speisen präsentiert werden. Wir Schlem-mern mit Vorspeise und Hauptgang. Am Nachmittag erwarten uns die besten Voraussetzungen um quer durch den Greifswalder Bodden nach Gager zu segeln. Nordwest mit 3-5 BF auf Halbwindkurs. Segeln vom Feinsten. Es ist Mittsommer. Nach dem feinen Käseznacht erklim-men wir den Zicker. Zusammen mit JoundNo feiern wir den längsten Tag bei einem leuchten Sonnenuntergang. Den Sundowner geniessen wir auf dem Bank der Anhöhe.
Lauterbach
Am Samstag Immer noch Sommer Wetter. Eine schwache Brise sorgt für Kühlung. Kurz nach Mittag legen wir ab und dümpeln durch die Bucht von Gager. Der Wind frischt auf und bläst uns nach Lauterbach in den Heimathafen der VILM. Der letzte Segeltag für Anschelina.
Wäsche waschen, Segel abschlagen, demontieren der Bäume und Leinen dominieren die morgentliche Tätigkeiten vom Sonntag. Anschelina macht den letzen Ausflug mit Julchen zur Insel Vilm. Am Nachmittag muss Norbert die Windanlage hoch oben im Top auf 15 m reparieren. Mit Josefine hissen wir ihn dreimal hoch zum Masttop. Endlich nach drücken der Resettaste beim Sender wird die Windstärke und -richtung wieder anzeigt. Nach einem gemütlichen Apero setzen wir uns zum feinen Schlussessen in die Werftbeiz und geniessen allerlei Meeresgetier. Der feine portugiesische Muskateller lässt den Abend ausklingen.
Montag 24. bis Dienstag 25. Juni 2019 Vreni und Peter
Bunkern, Segel abschlagen, Masten legen, Motorbootmast stellen
Der Umbau unserer Segeljacht zum Motorschiff hat einige Folgen. Früh am Morgen werden die Masten gelegt und Odin gewissermassen entmannt. Ein kleiner Motorboot Mast aus lackiertem Holz trägt das Dampfer- und Toplicht mit der VHF Antenne. Mit dem Mietwagen fahren wir nach Bergen zum Chinesen und decken uns bei Toom und Real mit Wein, Bier, Gemüse und Ersatz-teilen ein.Der abendliche Umtrunk am Tisch bei den Hafenstegen hält bis spät an.
Am Dienstag fahren wir via Bauhaus in Stralsund nach Greifswald zur Ärztin. Sie will mein Schienbein noch einmal sehen und meint, wenn die Entzündung nicht zurück geht, muss man wohl aufschneiden...
Im Shanghai geniessen wir Sushi. Der Besuch bei Rados und Wendel ist erfolgreich. Wir finden den gesuchten Gardena Schlauch für Norbert und kleine Terminals für die Abspannung des kleinen Motorbootmastes.Am Abend besuchen wir die Störtebeker Festspiele und amüsieren uns bei dem Spektakel. Mit lautem Knall werden Schiffe versenkt, Burgen gestürmt und das Feldlager der dänischen Königin zerstört. Erst spät in der Nacht kehren wir mit einigen Umwegen zurück zu Odin.
Die 1. Etappe unserer Reise ist abgeschlossen. Mit MS Odin werden wir ohne Segel die 2. Etappe auf Kanälen verbringen.