Mittwoch 26. April bis Montag 8. Mai 2017 - Vreni und Peter
Mit dem Zug von Uster nach Flensburg. Einwassern, Einrichten und Bunkern. Segeln mit Odin in der Flensburger Förde (33 SM)
Mit der S5 07:21 Uhr wollen wir nach Zürich. Der Bahnhof Stadelhofen ist wieder einmal verstopft (Stellwerkstörung). Mit 12 Minuten Verspätung erreichen wir den HB Zürich und haben trotzdem genügend Zeit unsere beiden Rucksäcke, die beiden grossen und schweren Reise-taschen und die dicke Aktenmappe zum ICE nach Hamburg zu schleppen. Es Schneit. Wir geniessen die Fahrt 1. Klasse mit Tisch, lassen uns bedienen mit Kafi und Mittagessen und sind um 15:40 Uhr schon in Hamburg Dammtor. Das Umsteigen nach Flensburg ist einfach, weil wir auf dem gleichen Gleis weiter fahren. Das Taxi liefert uns am Abend im Hotel Arcadia, direkt am Flensburger Hafen, ab. Weil ein anderer ‚Schmid‘ unser Zimmer belegt hat, bekommen wir eine Suite mit zwei Zimmern ohne Aufpreis. Wir bestaunen vom Dachgeschoss das vor den dicken schwarzen Regenwolken hell erleuchtete Flensburg.
Am nächsten Morgen Sonnenschein in der Suite. Der Mietwagen wird pünktlich im Hotel über-geben. Die folgende Rundfahrt führt uns via Flensburger Yacht Service (FYS) zu Lee Sail. Dank grossem Stauraum in unserem Kombi können wir die alten Segel (4 Stück) transportieren. Nach einem kurzen Imbiss stehen wir im Graupelschauer und bestaunen das perfekt ausge-führte Unterwasser von Odin. Kurz danach hängt unsere Segelyacht am Hacken und schwebt ins Hafenwasser. Der Motor röhrt. Wir verlegen zum Mastkran. Am Abend ist aufgetakelt.
Am Freitag kommt der Segelmacher. Von drei neuen Segeln passt nur die Genua. Auch der zweite Anlauf am Nachmittag ist erfolglos. Das Unterliek mit Trimmleine und 5 fachem Dacron passt nicht in das Rollreff des Besanmast. Auch bei den Abschlussarbeiten des FYS steckt der ‚Wurm drin‘. Die Lichtmaschine lädt nicht. Der Kurzschluss vor dem Mittag hat die Haupt-sicherung des Motors getrennt.
Letzte Nacht in der Hotel Suite. Nach dem Frühstück packen und das WLan im Hotel für Wettervorhersage und E Post benutzen. Wir fahren zum SKY für kleine Einkäufe, damit wir am Wochenende nicht verhungern. Mit Einräumen des Gebäcks und füllen des Kühlschranks ver-bringen wir den Nachmittag bis uns Hermann und Gabi für eine Wanderung zum nördlichsten Punkt von Deutschland abholen. Auf der Halbinsel Holnis ist herrliches Wetter. Sogar warm wird es beim Spazieren. In der nahen Herberge stärken wir uns mit einem Kännchen Kaffee und Kuchen. Beim alten Speicher treffen wir uns später zum ‚Klönschnack‘ und feinen Abendessen. Die erste Nacht bei 3º Aussentemperatur auf Odin mit wärmender Heizung.
Sonntag Morgen: blauer Himmel, der Wind pfeift durch die Wanten, die Bugleinen knarren. Gemütliches Frühstück in der warmen ‚Stube‘. Danach Schreib und Räumarbeiten. Kurz nach Mittag treffen Barbara und Heinz von Mönchaltorf mit dem Zug ein. Dank Mietwagen können wir Sie am Bahnhof abholen und fahren zum besten Fischbrötchen Kiosk bei den Traditions-seglern. Der Rundgang durch die Einkaufsmeile endet in der Rum Manifaktur beim Degustieren. Die Ausfahrt zum Schloss Glücksburg wird bei Sonnenschein am Strand mit einem Apero abgeschlossen. Im ‚Hansens‘ lassen wir uns mit Steaks, 1.3 kg Haxe, Brat-kartoffeln, Kabis mit Rahmsauce, Wein oder Bier verwöhnen. Spät verabschieden wir uns von unsern Nachbarn vom Lindhof.
‚Tanzen in den Mai’ wurde gestern Abend in einigen Lokalen angeboten. Wir verschlafen in den 1. Mai und nehmen den ‚Tag der Arbeit‘ ernst. Deck schrubben, Dingi aufblasen, Papierkram, zwischendurch Käse und Speck und am Schluss eine warme Dusche. Wir fahren am Abend zum Clubhafen Calwik neben NiroPetersen, wo Hermann zwei Dutzend Makrelen gesalzen und im selbst gebauten Räucherofen gegart hat. Die Schmecken ausgezeichnet zusammen mit Brot, Bier und Wein. Erst nach dem Eindunkeln um 22:00 Uhr kehren wir zurück auf Odin.
Wir haben am Dienstag genug zu tun: Backkiste einräumen, Elektro Installation ergänzen, Neuer Elektro Aussenborder installieren, usw. Nach dem Mittag dann, Schlag auf Schlag. Der Sattler schaut sich die Kuchenbude an, welche angepasst werden muss, weil der Besan seit Jahren das erste mal senkrecht steht. Dann folgt die Lee Sail mit den angepassten Segeln.
200 kg Mineralwasser, Bier und Esswaren tragen wir vom Auto die Treppe hinunter über den Steg zu Odin, wuchten die Kilos über den Bug aufs Deck und verstauen alles in den Bilgen.
Kurz nach dem Frühstück fahren wir am Mittwoch zum Citti Markt für unseren letzten Einkauf. Vier Stunden stossen wir die drei Einkaufswagen und den Tieflader durch die Gestelle bis wir unsere Liste abgehackt haben. 100 kg Konserven, Reis, Kartoffelstock, Senf, Gemüse, Oliven, Kapern, Mehl, Salatsauce, Gewürze, Früchte, Milch, Rahm, Jogurt, Haushaltartikel, Honig, Schokolade, Konfitüre, usw. und 100 kg Spirituosen, Wein, Bier, Wasser müssen wieder Aus und Umgeladen werden.
Am Donnerstag sind wir früh am Morgen bei SIXT und geben unseren VW Touran ab. Bei eisigem Wind marschieren wir zurück in die Stadt für letzte kleine Einkäufe. Mit dem Bus zurück zum Industriehafen, wo uns Hermann für eine grosse Stadtrundfahrt mit Baustellen-besichtigung abholt. Zur Mittagszeit sind wir zurück auf Odin, wo Vreni ein Nasi Goreng hinzaubert. Der Boots-bauer macht die Befestigung für den Aussen-border fertig, ersetzt einige Holzzapfen. Der Segelmacher holt die Kuchenbude zum Anpassen. Endlich werden auch die Flaggen gehisst. Unser Segelschiff ist bald für den ersten Schlag bereit. Am Abend werden wir von Hermann abgeholt zum feinen Nachtessen mit Fisch und Kartoffeleintopf im trauten Heim. Erst spät sind wir zurück auf Odin.
vom 24.04. - 21.05.17
Distanzen durchs Wasser…
212 Seemeilen (Se 88, Mo 124)
Kosten für…
Reise, Bahn Uster - Flensburg, Hotel (3 tg), Mietwagen (5 tg), Bus, Taxi, Museum,
590.00 CHF pro P
Hafengebühren, Unterhalt, Treibstoff,
21.40 CHF pro P/tg
Verpflegung, Wasser, Getränke,
34.30 CHF pro P/tg
Verbrauch von…
Diesel 29 h à 3.4 l
Brauchwassern 16 tg à 34 l/tg
Der Freitag ist Putz- und Papierkramtag. Odin wird geputzt, das neue Kartenmaterial für den Plotter wird geladen. Die Checkliste für das Auswintern abgehackt, Buchhaltung und Korrespondenz erledigt.
Endlich am 2. Samstag unserer Reise machen wir Odin klar zum Auslaufen. Dingi Festzurren, Karten bereit legen, Logbuch vorbereiten, alles verstauen, usw. Kurz nach Mittag verlassen wir den Hafen Richtung Ochseninsel. Der Motor rumpelt beim An-werfen und spuckt Oel und Rauch aus dem Auspuff. Danach läuft er ruhig. Wir können ablegen kreuzen unter Vollzeug durch die Flensburger Förde. Die neuen Segel stehen gut. Zusammen mit dem glatten Unterwasser gleiten wir schnell durch die Wellen. Wir sichten wir die ersten Schweinswale, welche neugierig schnaubend in unserer Nähe vorbei ziehen. Gegen Abend treffen wir in Galwik ein, wo uns Gabi und Hermann mit Würsten, Nudelsalat, Bier und Wein erwarten. Es war heute Ansegeln, weshalb der Segelclub ein Fest macht.
Am Sonntag früh herrscht schon reges Treiben im Clubhafen. Masten werden gestellt, Boote samt Bock mit einem selbstgebauten hydraulischen Transporter herumgefahren oder eingewassert. Hermann ist auch dabei und hilft beim Pumpen. Gegen Mittag fahren wir, mit Gabi und Hermann als Gäste, entlang der dänischen Küste nach Egernsund wo wir pünktlich zur Öffnung der Klappbrücke eintreffen. In der Marina Fiskenas legen wir uns zwischen Dalben. Bei Sonne und 20º geniessen wir Fisch und Brot auf dem Achterdeck.
Danach wandern wir durch den Wald zum Schloss von Grasten. Zurück auf Odin ist es plötzlich Windstill. Wie auf dem Hinweg ist deshalb unser Volvo Penta gefordert. Frisch revidiert schnurrt er vor sich hin wie ein Rolls Royce. Nach kurzer Zeit frischt es auf. Wir gleiten mit 7 Knoten unter Vollzeug durch die Wellen und erreichen nach zwei Stunden den Hafen von Galwik wo unsere Gäste uns verlassen.
Früh am Morgen bläst am Montag ein stürmischer Ostwind quer durch den Hafen und zurrt an den Leinen. Die Fallleinen schlagen. Es ist unruhig im Hafen. Ein Pyjama Kontrollgang wird nötig. Nach dem Frühstück werden mit der FYS offene Pendenzen besprochen. Gegen Abend treffen wir Gabi und Hermann beim Spanier für ein feines Nachtessen mit Tapas und Wein. Auf dem Rückweg zu Odin begleiten uns beide mit den Fahrrädern. Der Abschied fällt schwer.
Dienstag, 9. Mai bis Sonntag 21. Mai 2017 - Vreni und Peter
Segeln mit Odin - Flensburg - Horuphav - Augustenborg - Aabenraa - Fredericia - Ballen Samsø - Ebeltoft (179 SM)
Klar zum Auslaufen. Es war wieder schön in Flensburg. 12 Tage haben wir eingerichtet und zur Probe gesegelt. Es ist wieder kalt. Kein Wind. Unter Motor fahren wir bis Horuphav. Im ersten dänischen Hafen wird die Waschmaschine und der Tumbler benutzt. Nach beinahe zwei Wochen Reise ist doch einiges zum Waschen angehäuft.
Vreni schätzt die warme Dusche am Mittwoch morgen im gut beheizten Raum des Segelclubs. Beim Auslaufen kurz vor dem Mittag ist es immer noch kalt und ohne Sonne. Um 10 Sekunden verpassen wir die Klappbrücke von Sonderbørg. Oder schliesst der Brückenwart vor unserer Nase, weil wir die blauweiss karierte Flagge (November) nicht gehisst haben? Eine Stunde später laufen wir in den Als Sund ein. Ein böiger Westwind treibt uns mit Halbwind zum Augustenborg Sund. Ruppig mit gereffter Genua gleiten wir mit bis zu 7 Knoten Fahrt der Tonnenstrasse entgegen und sind kurz danach schon im Hafen von Augustenborg längs am Stegkopf. Norbert und Josephin machen von Arnis ein kleines ‚Ausfügle‘ und besuchen uns zum Tee, Apero und gemeinsamen Nachtessen im nahen Hafenhotel. Spät verabschieden wir uns von unseren Freunden. Sie fahren zurück an die Schlei wo Ihr Segelschiff eingewassert wurde. Vielleicht treffen wir sie wieder in den Westschären von Schweden.
Nach dem Rundgang zum Schloss und Einkaufen im netten Städtchen hat Vreni am nächsten Morgen tatsächlich zu warm. Die Sonne scheint bei 15º. Es lockt zur Weiterfahrt. Der Wind beginnt nach Osten zu drehen. Bei der Landzunge vor dem Aabenraa Fjord frischt es auf. Die Sonne scheint. Genua und Besan raus, Motor aus. Wir gleiten lautlos durchs Wasser unserem Zielhafen entgegen. Gegen Abend parkieren wir Odin zwischen Dalben in der Marina von Aabenraa. Klar, dass genau in diesem Moment der Seitenwind auf 4 BF zunimmt und wir erst im zweiten Anlauf in der Lücke landen.
Am Freitag grau und Kalt. Ostwind mit 5 - 7 BF. Nach 2 Waschmaschinen mit Tumbler bleiben wir bei Regen in der beheizten Stube und erledigen Dies und Das. Es ist richtig gemütlich. Zu einem abendlichen Spaziergang lassen wir uns trotz Nieselregen doch noch hinreissen.
Früh genug stehen wir am Samstag auf um DP07 (Delta Papa Null Sieben) beim Frühstück abzuhören. Kapitän Dietzel verliest auf Kanal 27 alle Wettermeldung, Sturmwarnungen, Mess-daten und Vorhersagen der Nord- und Ostsee für die nächsten 5 Tage. Viel zu früh machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Aabenraa. Die Läden sind noch geschlossen. Die Kirche beginnt mit Orgel und Trompeten. Die Pfarrerin führt zwanzig Burschen und Mädchen zur Kon-firmation in den Gottesdienst. Gegen den Wind nehmen wir die kurze Strecke nach Kalvø in Angriff. 40 Minuten Segeln sind bei etwas mehr als 1 BF möglich und schon sind wir am Steg wo uns die erste Regenschauer erwartet. Heizung an und Happy Landing.
Die Wochenendsegler ziehen am Sonntag Morgen ab. Es wird leer im Hafen. Wir entscheiden zu bleiben und die Sonne und Wind bei einem Insel Rundgang zu geniessen. Das Licht ist ausserordentlich klar. Am Abend wird es Windstill. Ein Glas Wein auf dem Achterdeck, Ein Schweinswal besucht uns in der Hafenbucht keine 20 m entfernt. Einfach paradiesisch. Die letzten 17 Tage sind im Nu verflogen. Wir haben die zwei Wochen so intensiv gelebt, es ist wie eine Ewigkeit.
Eine neue Woche beginnt mit schönwetter Wolken. Früh verlassen wir die schöne Bucht von Kalvø Richtung Norden. Bei angenehm wärmender Sonne hocken wir auf dem Achterdeck und lassen uns vom Motor durch die kleinen Wellen tragen. In Aarøsund stoppen wir kurz an der Aussenmole um Diesel zu bunkern. Danach hilft der Wind Raumschott für das weitere Vorwärtskommen unter Vollzeug. Bei der Durchfahrt neben der Insel Fenø zum Kolding Fjord bringen die Böen Odin zum Bocken. Mit der zusätzlichen Strömung gerät unser Schiff ausser Kontrolle. Wir streichen die Segel und laufen unter Motor im Nordhafen von Kolding ein.
Ab Mitternacht schüttet es. Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass das Marine Center des Hafens umgezogen ist und neben der Busstation 500 m vom Hafen liegt. Die Auswahl ist wirklich riesig. Wir bekommen alles, sogar 60 A Sicherungen für die Batterien. Mit dem Bus fahren wir zum ‚Arne Jacobsen‘ Museum, wo uns Möbel aus den 50iger Jahren und eine gelungene Bildersammlung mit ‚muskellosen Kreaturen‘ erwarten. Zurück mit dem Bus plündern wir den Netto Supermarkt. Die Frischwaren wie Brot, Jogurt, Gemüse, Salat und Erdnüsse sind aufgebraucht und müssen nachgefüllt werden. Heute war Museumswetter.
Wir sind in einem aktiven Industriehafen. 4 Frachtschiffe werden Be- und Entladen. Schon um 06:00 Uhr scheppert es am Mittwoch Morgen im Alteisenlager. Zu Fuss der schnurgeraden Strasse und den endlosen Docks entlang erreichen wir nach 2.5 km die Innenstadt. Vitamin C und den Uhrenmacher für Vrenis Armbanduhr finden wir noch vor dem Kaffee. Mit einem Um-weg über den Schlosshügel schnappen wir uns den nächsten Bus bis zur Marina. Auslaufen bei 23º und ohne Wind. Durch den Lille Belt erreichen wir bald den alten Stadthafen von Fredericia.
Vor dem Hafen absolute Windstille. Das Wasser liegt wie gebügelt. Und plötzlich ein Wind-dreher um 180º. Kurz darauf liegen wir Längs am Nordquai zwischen zwei Sandstränden.
Am letzten Werktag schon wieder Putz-, Flick- und Papierkriegtag. Beim Spaziergang bleiben wir in der Gartenbeiz hängen und füllen beim ‚Bruggsen‘ unsere Vorräte auf. Die ‚Sternschnup-pe‘ im nahen ‚Dokken‘ ist reichhaltig. Der Güselhaufen der Ostsee besteht aus zwei Fischfilet, Rauchlachs, Kaviar, Crevetten, Krebsen und ein wenig Grünzeug, alles auf einem Stück Brot.
Im Anschluss werden wir zu einem Fest mit Musik und Wein über der Strasse eingeladen. Die Butik des alten ‚Kobmandsgard‘ hat den Besitzer gewechselt, das muss gefeiert werden. Einige der Anwesenden sind ganz schön mit Bier und Wein voll gedröhnt.
Tatsächlich: am Samstag fährt auf ganz Samsø kein Bus! Der geplante Ausflug in den Norden der Insel ist nur per Taxi (Bus mit 9 Plätzen) möglich. Der Busfahrer fährt uns die 20 km für 400 Kronen (60 CHF). Der Rundgang in Nordby lohnt sich. Die vielen kleinen Häuser mit Riegel und Strohdach sind gepflegt. Im Alten Kaufmannsladen von Nordby werden alle Spezialitäten der Insel Angeboten. Von verschiedenen Bieren des ‚Bryghus Samsø‘ über Würste zu Geräuchtem, Cidre, Kräuter Mayonaise, usw. Die beiden Smørebrød im ‚Tante tut Cafe‘ mit dem lokalen Bier schmecken ausgezeichnet. Drei Würste und ein Pack Spargel schwerer machen wir uns auf den Weg zur Nordby Kirk wo uns der Taxibus wieder abholt. Die Sonne scheint wieder.
Es ist schon Luxus, wenn man am Sonntag Morgen keine 100 Meter von Odin entfernt in der Bäckerei frische Brötchen für das Frühstück bekommt. In Ballen am Nordquai ist das möglich! Zeitig laufen wir aus um der Küste von Samsø nach Norden zur Lagune von Langør zu segeln. Das erste Heckanker Manöver gelingt als Test für die schwedischen Schären. Wir beschliessen den schönen Wind (Raumschott 4-5 BF) zu nutzen und segeln vor dem Wind bis nach Ebeltoft. Erst vor der Hafeneinfahrt streichen wir die Segel und hängen uns im Nordhafen zwischen die Dalben.
Als einziges Schiff steht Odin im leeren Hafenbecken. Der Rundgang durch die Stadt endet im ‚Efes’ bei Pizza, türkischem Kaffee und Yeni Raki. Absolut Windstill, blauer Himmel. Der erste Abend ohne Heizung.
Windrichtung und Stärke entspricht am Donnerstag dem Wetterbericht von Windfinder; Südwind mit 4 - 5 Beaufort. Raumschot mit gereffter Genua und Besan fliegen wir mit 7 Knoten übers Wasser. Blauer Himmel, etwas diesig statt Regen-wetter wie angekündigt. Stunde um Stunde segeln wir mit kleiner Welle Richtung Samsø.
Bei der Halbinsel Aebelø holen wir uns unter Vollzeug einige Hundert Fliegen. Mit dem Tätscher vertreiben wir uns die Zeit. Am wirksamsten bei der Fliegen Vernichtung ist der Staubsauger. Im Dutzend lässt er die lästigen Viecher im Schlauch verschwinden. Erst am Nachmittag müssen wir die Segel streichen. Die See ist zu rau und der Wind zu schwach. Wir sind im Kattegat. Die letzten 10 Meilen nach Ballen hilft uns wie immer der ‚Jockel’ mit seinem Gebrumme.