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Segeln im Archipelago mit Gästen

Turku - Naantali - Iniö - Nagu - Turku - Merimasku - Laurinkari

Samstag 13. Juli - Freitag 26. Juli 2024

Blau, blau, blau ist der Himmel

Schon früh am Samstag morgen brennt die Sonne auf unser Deck. Beim Hafenrundgang stellen wir fest, dass die Schweizerflagge am Flaggenmast fehlt. Im Hafenbüro klären sie uns auf: Wir finden die Flagge nicht. Vielleicht wurde sie geklaut? Wir haben noch Flaggen an Lager und schenken der Hafencrew eine, welche auch sofort gehisst wird.

Gemüse vom grossen Marktplatz

Wir decken uns im Zentrum von Turku mit frischem Gemüse ein. Die Auswahl und Qualität ist gewaltig. An verschiedenen Ständen füllen wir unseren Rucksack bis oben. 

Anschliessend flitzen wir mit dem Elektrotrotti weiter zum bereits bekannten Inder. Mit scharfem Curry Lamm und Spicy Shrimbs lassen wir uns verwöhnen. Die filigranen Gemälde an den Wänden des Restaurants sind beeindruckend.

Ankunft der Berner Gielä

Res und Heinz sollten heute um 16:45 per Bus bei der kleinen Fähre eintreffen. Wir bunkern deshalb eine halbe Stunde vorher im k-Market. Per Telefon teilen uns die Beiden mit, dass Sie Odin per Taxi bereits gefunden haben und auf der andern Seite des Aurajoki stehen. Schwer beladen überqueren wir den Fluss und empfangen unsere Gäste auf dem Achterdeck.

Nach einem feinen Nachtessen mit Salat, rohem Lachs, rohen Matjes und Appenzeller Käse sitzen wir bis spät auf dem Achterdeck. Der Himmel verfärbt sich rot.

Mit Sauna beginnt der Sonntag

Wir haben am Abend die Leckstelle bei der Bugkabine mit einer Zeltblache zugedeckt. So bleibt beim nächtlichen Regen alles trocken.

Vor dem Frühstück gönnen wir uns eine Sauna im Keller der Sanitäranlagen. Danach hat Vreni für uns Männer ein herzhaftes Frühstück vorbereitet. 

Die Stahlkolosse im Aurajoki

Bei Nieselregen spazieren wir zum Maritimen Museum und besichtigen die Rettungsgeräte. Ein umgebauter Ford Capri mit Kufen und Flugzeugpropeller ist für die Eisfahrt ausgerüstet. Wir besteigen auch die beiden Kriegsschiffe.

Das erste ist mit Seeminen voll gepackt. Fiese Mechanismen justieren die Minen nach dem Abtauchen knapp unter der Wasseroberfläche um die Schiffe der Gegner in die Luft zu jagen. Die Unterkünfte der 50 Mann Besatzung sind eng und unbequem im Stahlrumpf untergebracht. Ohne Tageslicht eine U-Boot Stimmung die auf das Gemüht drückt. Das zweite Stahlkoloss  wurde als Kanonenboot eingesetzt. Die Navigations- und Funkräume sind eng und dunkel. Die Aussicht am Bug auf dem Ausguck ist beeindruckend.

Mit den Elektroscootern unterwegs

Nach dem exzellenten Mittagessen im NOOA müssen wir Odin vom Platz 38 auf den Platz 06 verlegen. Vorsichtigerweise haben wir gestern wieder einen Platz reserviert.  Es zeigt sich, dass der Hafen schon um 12:30 Uhr wieder voll ist.

Anschliessend schnappen wir uns vier Elektroscooter und rasen dem Fluss entlang zum Dom. Die Kirche ist im Innern ohne Schmuck. Nur die Orgel, der Altar und die Kanzel glänzen im dunkeln.

Zurück auf Odin bringt uns die Hafenmeisterin die Flagge zurück mit der Bemerkung: ‚Wir haben die Schweizerflagge wieder gefunden. Im k-Market am andern Ufer füllen wir den grossen Rucksack und drei Einkaufstaschen mit Proviant. Odin liegt nun deutlich tiefer in der Wasserlinie.

Intermezzo mit einer Gartenwohnung

Früh am Montag morgen erhalten wir ein Mail von Göldi & Partner. ‚Nach Rücksprache mit der Eigentümerschaft dürfen wir Ihnen den Zuschlag für den Kauf der Wohnung bekannt geben‘. Wir haben uns am Freitag für den Kauf einer Gartenwohnung in Mönchaltorf beworben. Innert Stunden hat uns die Raiffeisenbank eine Finanzierungszusicherung geschickt. Nun werden wir eine ‚Alterswohnung‘ mit Garten besitzen.

Fünfzig ‚Chügeli’ fliegen durch die Luft

Nach passieren der Zufahrt für Turku, in den ersten Wellen des Airisto, setzen wir alle Segel. Beim setzen des Besansegels flieget der Baumschlitten durch die Luft und 50 Kugellager ‚Chügeli‘ suchen das Weite. Provisorisch wird das Unterliek mit einer Leine fixiert. Bei 3-4 Beaufort und Halbwindkurs pflügen wir die Wellen bis zur Brücke von Porhovuori.

Nach passieren der Zufahrt für Turku, in den ersten Wellen des Airisto, setzen wir alle Segel. Beim setzen des Besansegels flieget der Baumschlitten durch die Luft und 50 Kugellager ‚Chügeli‘ suchen das Weite. Provisorisch wird das Unterliek mit einer Leine fixiert. Bei 3-4 Beaufort und Halbwindkurs pflügen wir die Wellen bis zur Brücke von Porhovuori. Das Kap von Ladonpää umfahren wir und erreichen am Nachmittag die Bucht von Naantali. Vor der Hafenzufahrt empfängt uns ein Dingiboy mit Schlauchboot und geleitet uns zum reservierten Platz am Fingerdock. Diesen Service kennen wir nur von den grossen Marinas im Mittelmeer.

Mittelmeer Stimmung in Naantali

Sonne, blauer Himmel, warme Temperaturen. Wir fühlen uns wie im Mittelmeer. Der Eindruck wir verstärkt beim Gang zum Stadtzentrum. Dutzende von Restaurants mit Sonnenschirmen und Glaceverkäufern säumen den Hafenquai. Der Rundgang im alten Stadtteil zeigt malerische Holzhäuser in allen Farbtönen.

Zurück auf Odin passt auch das Abendmenü zum Mittelmeer. Vreni zaubert eine Tortillia auf den Tisch. Ein absoluter Hammer ist der Sonnenuntergang. Vom Holzturm auf dem Hafenberg ist die Sicht besonders gut.

Wir liegen in einem Ferien Hotspot

Dass wir in Naantali in einem Hotspot liegen, merken wir am Dienstag morgen in der Sauna. Punkt 08:00 macht es klick beim Schloss der Türe. Wir treten ein und sind paff. Der Ruheraum ist mit bequemen Sesseln ausgerüstet. Die Sauna hat Platz für 30 Gäste und bietet eine Aussicht über den ganzen Hafen.

Eine Fahrt im nördlichen Archipelago

Nach dem ausgiebigen Frühstück legen wir ab. Unser Jockel schiebt uns durch enge Fahrwasser und grüne Landschaften. Auch die Brücke bei Merimasku ist mit 15.50 m Durchfahrt hoch genug für Odin. An den engsten Stellen fahren wir im Zickzack zwischen den roten und grünen Spieren und haben teilweise nur noch 90 cm unter dem Kiel. Weil der Wetterbericht für morgen Starkwind und Regenschauer ankündigt, beschliessen wir nicht in einer Bucht zu Ankern. Wir fahren deshalb weiter nach Iniö. Nach der Insel Palva setzen wir das Vollzeug. Ausserhalb der signalisierten Fahrwasser segeln wir quer durch die Steinhaufen und Inseln direkt zur Einfahrt in die Bucht von Bruddals.

Wieder in Iniö Bruddalsviken

Am letzten noch freien Platz legen wir uns in Iniö an den Steg. Perfekt, ganz hinten im Hafen erwarten wir den Starkwind mit Regenschauern. Als kulinarischen Höhepunkt serviert uns Res ein Risotto mit Pilzen und Schweinefilet Medaillon. BIs zum Eindunkeln sitzen wir auf der Mittelinsel im Hafen bei einem Glas Wein. Evi und Peter gesellen sich auch noch zu uns.

Wir bleiben am Mittwoch lange im Bett liegen. Seit früh in der Nacht schüttet es kräftig vom Himmel. Der Wind dreht nach dem Frühstück nach Osten. Trotzdem liegen wir ganz hinten im Hafen ruhig. Res und Heinz machen sich auf den Weg nach Iniö um einige Einkäufe zu erledigen. Gegen Mittag ist die letzte Front vorbei. Es ist noch diesig.

Im nahen Thai Hafenrestaurant wird uns ein feines Essen serviert. Wir sind danach so satt, dass alle in den Kabinen für einen Mittagsschlaf abtauchen.

Boule spielen auf dem Hafenplatz

Unser Vorrat an Brot geht zur Neige. Vreni mischt mit verschiedenen Mehlen einen kräftigen Teig. Die erste Portion gart im Gas Backofen. Bei der zweiten Portion entflammt sich das Backpapier. Der Backofen samt Thermometer sind danach ausgebrannt und das Brot leicht verkohlt.

Auf der Kiesfläche direkt am Hafenbecken spielen wir anschliessend Boule. Die Sonne wärmt uns auch beim späten Hock am Hafentisch.

Alle guten Dinge sind drei

Ist das bei Überraschungen auch so? Am Donnerstag morgen beim Einschalten der Instrumente stellen wir fest, dass der Radar eine Fehlermeldung 0x1000c 0x0 0x0 anzeigt. Der Radar kann nicht eingeschaltet werden.

Wir sind gerade auf der höhe des Stahlkabels als die kleine Fähre im Sund ablegt. Mit Vollgas noch schnell drüber und durch den Spierenwald ins offene Wasser. 

Bei gutem Wind und gereffter Genua gleiten wir durch die Wellen. Die Sonnen verschwindet hinter grauen Wolken. Es wird kühl. Plötzlich werden wir aufgeschreckt. Es pfeift Alarm aus unserem Schaltpult. Der Autopilot läuft aus dem Ruder. Die Servicebatterien sind innerhalb kurzer Zeit von 95% auf 20% abgestürzt. Das kennen wir doch. Alle zwei bis drei Jahre… 

Segel bergen und Motor ein, damit der Alternator die Batterien wieder laden kann. Nach einer Stunde ist diese wieder voll?

Schlange stehen beim Hafen von Nagu

Eigentlich wollten wir uns in einer schönen Bucht vor Anker legen. Mit der faulen Stromversorgung ist das nicht möglich. Wir richten unseren Bug nach Nagu aus. Es schüttet in Strömen die Sicht wird diesig. Ein Radar wäre schon gut. Leider funktioniert er nicht.

Aus allen Richtungen strömen Segel- und Motorboot nach Nagu. In der Hafenzufahrt bildet sich eine lange Schlange. Es ist Hochsaison, mieses Wetter und Starkwind angesagt. Kein Wunder, dass jeder Hacken besetzt und die Boote teilweise im Päckli liegen. Wir bekommen einen guten Platz und können die gebuchte Reservation vom Wochenende auf diesen umlegen. Eine freundliche Hafencrew hilft die langen Kolonnen abzubauen.

Wir liegen gut geschützt am Steg in Nagu

Es schüttet. Keine Sonne weit und breit. Ein Mechaniker der nahen Werft kommt innert 10 Minuten vorbei um die Batterien zu testen. Sein Instrument zeigt an, dass alles in Ordnung sein soll. Beim Test ohne Landanschluss stürzen die Batterien auf 10 Volt ab und lösen den pfeifenden Alarm aus.

Vreni kocht einen feinen Nudeltopf mit Curry und Rindsfilet. Wir verschlingen alle eine doppelte Portion. Nach einem Spiel mit den türkischen Jazzböcken sinken alle müde ins Bett. Es schüttet die ganze Nacht.

Die Finnen sind Langschläfer. Wir haben deshalb die Sauna am Freitag um 08:00 Uhr nur für uns. Nach dem Frühstück stellen wir den Kontakt zum Spezialisten Björn Fritzen in Turku her. Er wird uns am Montag die Stromversorgung wieder auf Vordermann bringen.

Eine Vollmacht zu beglaubigen ist nicht einfach

Wir suchen den Kontakt zum schweizerischen Konsulat in Helsinki. Für den Kauf der Gartenwohnung in Mönchaltorf müssen wir dem Vertreter eine Vollmacht erteilen. Diese muss von Amtes wegen unsere Unterschriften beglaubigen.

Leider ist in Helsinki nur eine Botschaft. Das nächste Konsulat ist in Stockholm. Auf Anfrage hilft uns die Vertretung weiter. So finden wir das Notariat in Turku und buchen auch gleich einen Termin für nächste Woche.

Ein kleines maritimes MuseumEin kleines maritimes Museum

Am späten Nachmittag kehren Res und Heinz von ihrer Velotour zurück. Wir besuchen gemeinsam das maritime Museum von Nagu. Der Kassier gibt sich Mühe uns alle Details der Ausstellung zu erklären. Neben vielen hochdetaillierten Schiffsmodellen sind auch spezielle Bilder mit Frachtern in hoher Welle oder Windjammer hart am Wind ausgestellt.

Im nahen Alko wird unser Weinkeller wieder aufgefüllt. Rotwein in Kartons und Weisswein in Flaschen bringen ganz schön Gewicht. Wir haben dafür unseren Sackrolli. Auf dem Marktplatz hat der kleine Thaiwagen wieder offen. Wir geniessen die besten Frühlingsrollen und ein Nudelgericht bevor wir zu Odin zurück kehren. Zwischendurch nieselt es. Dann scheint wieder die Sonne. Vreni und Heinz spazieren zum nahen Sandstrand und holen eine Abkühlung im Archipelago. Unter grossen Bäumen mit Felsen und Sand steht ein Badesteg zur Verfügung und lädt zum ‚Sünälä‘ ein.

Ausflug mit der Fähre ‚Östern‘

Am Nachmittag besteigen wir die Autofähre welche jeden Tag 5 mal den gleichen Kurs fährt. Der Wind bläst heftig. Ein Gewitter braut sich zusammen. Zwischen den Schären ist die Fahrrinne gut geschützt. Die Front zieht nahe an uns vorbei. Über Seili fahren wir bis Hanka und geniessen die Aussicht und das kühle Bier auf der Terrasse des bulligen Schiffes.

Vor der Rückfahrt wird die Fähre neu beladen. Neben Wohnmobilen wird ein riesiger dreiachsiger Bus geladen. Es bleibt nur platz für 5 Autos, einige Fahrräder und ein Motorrad. Die restlichen Autos bleiben auf der Insel und müssen den Spätkurs abwarten.

Das Kapitänsdinner

Am Abend setzen wir uns ins Restaurant L’escal mit französischer Küche. Die Speisekarte verspricht viele Leckereien. Jakobsmuscheln auf einem Gemüsebett mit Riesling aus dem Elsas, gefolgt von Barschfilet oder Entenkeule oder ein Steak. Dazu Gemüse und Kartoffeln in verschiedenen Variationen. Eine Flasche Châteauneuf-du-Pape. Auch die Nachspeise ist nicht zu verachten. 

So nun habe ich hoffentlich alle ‚Gluschtig‘ gemacht und werde künftig weniger Details vom Menüplan verraten. Nach dem opulenten Mahl scheint die Sonne. Es ist warm bis nach Sonnenuntergang. Wir beschliessen den Tag mit einem Schlummi auf dem Achterdeck.

Weil am Sonntag morgen früh kein Bus nach Turku fährt, machen sich Res und Heinz mit dem Taxi auf den Heimweg. Ab Kaarina haben Sie reservierte Plätze im Bus, welcher direkt zum Flughafen von Helsinki fährt.

Obwohl wir einige Tage im Hafen verbringen mussten, war es eine schöne und kurzweilige Woche mit Ihnen. Schade, dass sie nicht länger bleiben konnten. Der restliche Tag wir mit Retablieren, Waschen (3 WM und 3 TU) und Putzen verbracht.

Wiedersehen mit Wassermann

Den ganzen Nachmittag beobachten wir das AIS Signal des Segelschiffs ‚Wassermann‘ von Norbert und Josefine. Sie sind von Isokari unterwegs nach Nagu. Der Hafen hat sich am Morgen etwas entleert, füllt sich aber nach dem Mittag wieder bis beinahe zum letzten Platz. Die beiden haben sich beim Hafenmeister angemeldet und werden zuverlässig an einen freien Platz gelotst.

Beim gemeinsamen Lappy Handing werden beim Klönschnack die Reiseberichte ausgetauscht. Es wird spät bis wir uns verabschieden.

Absolute Windstille

Kein Hauch weht am Montag morgen. Nach der Morgensauna und Frühstück verlegen wir Odin zur Tankstelle wo auch der Fäktank leer gesaugt wird. Bei der Fahrt durch die Schären begegnen wir zwei stolzen Tallships welche von Turku nach Mariehamn verlegen. Auch grosse und kleine Fähren kreuzen unseren Weg. Das Wasser liegt spiegelglatt. Plötzlich streckt ein Seehund seinen Kopf aus dem Wasser und bestaunt unseren Odin.

Wieder zurück in Turku

Bei der Zufahrt zum Hafen von Turku haben wir Glück. Der angekündigte Regen zieht an Backbord und später an Steuerbord vorbei. Wir bleiben trocken und belegen im Aurajoki unseren reservierten Hafenplatz.

Die Hafenmeisterin macht sich gleich auf den Weg um beim Flaggenstock die Schweizer Fahne zu hissen. Sie erkundigt sich, ob wir die ausgeliehene Flagge beim  letzten Aufenthalt zurück bekommen hätten. Ausserdem verspricht sie uns als Entschädigung ein Stück Kuchen.

Es ist drückend heiss. Nach einer kühlenden Dusche überqueren wir mit der kleinen Kettenfähre den Fluss um im k-Market einige Einkäufe zu erledigen. In der Zwischenzeit snd auch Josefine und Norbert an Ihrem Hafenplatz angekommen. Mit einem Spagettiplausch und Schlummi auf dem Achterdeck beschliessen wir den Abend. Der leichte Abendwind bringt eine angenehme Abkühlung.

Ein Termin bei Notariat in Turku

Nach dem Frühstück am Dienstag machen wir uns mit dem Elektro Trottinett auf den Weg zum städtischen Notariat von Turku. Wir haben für den Einlass ein Passwort und einen Pin bekommen, welcher uns nach kurzer Zeit zum Schalter 4 verweist. Da sind wir am falschen Ort beim zivilen Bürgeramt gelandet. Über den rückwärtigen Verbindungskorridor meldet uns der nette Beamte am Schalter 1 an. Da bekommen wir nach Kontrolle unserer Visage die Unterschiftenbeglaubigung der Vollmacht samt einer Apostel gemäss Hager Abkommen. Zurück auf Odin müssen wir den erfolgreichen Amtsgang mit Norbert und Josefine feiern.

Der Termin für die neuen Batterien wird wieder verschoben

Leider wird es trotz Versprechung wieder nichts mit dem Batteriewechsel. Björn meldet sich via Telefon und möchte lieber erst Morgen um 09:00 Uhr vorbei kommen, weil er das Ende der Arbeiten auf einem andern Boot noch nicht abschätzen kann. Wir sind uns dieses Jahr gewohnt Tagelang zu warten. Das ist aber nicht nur in Finnland eine schlechte Angewohnheit. In Lauterbach, Flensburg oder Nävekvarn haben wir die gleichen Verzögerungen erlebt.

Wir spazieren einwenig im Quartier und besteigen die 130m lange Standseilbahn, welche uns auf die 30 m höhere Endstation befördert. Der Rückweg über die Parkanlage bringt keine Erfrischung. Es ist immer noch drückend heiss. Die dritte Hitzewelle in diesem Jahr

Für das Nachtessen sind wir heute Abend beim Wassermann eingeladen. Bis spät sitzen wir in der Plicht und lassen uns verwöhnen. Endlich kommt etwas Bewegung in die Luft. Die Temperatur sinkt auf eine angenehme Höhe.

Kommt er oder kommt er nicht?

Am Mittwoch morgen wird es nichts mit dem Termin um 09:00 Uhr. Der Elektroservice von Björn Fritzen ist überlastet und meldet, dass er erst am späten Nachmittag kommen kann.

Ich mache mich deshalb auf die Suche von Fehlerstrom beim Radar. Die Überprüfung der Spannung ergibt, dass der gelbe Draht statt 12.5 nur 11.2 Volt transportiert. Nach Zusammenschluss mit dem Roten bleibt der Radar immer noch in Standby.

Die Kauppi Halli und der Inder locken mit ihren Angeboten

Wir machen uns mit den Trotti wieder auf den Weg zur Kauppi Halli und finden da noch einige Spezialitäten um den Genuss in den nächsten Tagen noch zu steigern.

Beim Inder werden wir mit Lamm- und Fischcurry verwöhnt. Wir sind im siebten Himmel. Norbert bekommt nach dem Essen zwei Ersatzgläser geschenkt. So ist der Service auf dem Wassermann wieder komplett.

Er kommt, aber spät

Um 18:00 trifft Björn ein. Links und rechts trägt er 30 kg Batterien. Die Messung ergibt, dass die Starterbatterie noch 100% Einsatzfähig ist. Die Booster- und Servicebatterien sind mit 40% Leistung nur nach schwach im Einsatz. Es müssen alle drei ersetzt werden. Der Elektroman muss uns morgen noch eine Dritte bringen

und an Bord wuchten.

Messungen in der Nacht ergeben, dass die alten Servicebatterien nach 90 Minuten abstürzen und nur 40 ah anzeigen, obwohl bei einer Leistung von 200 ah nur 3.5 ah verbraucht werden. Nach knapp 30 Minuten sind beide wieder geladen. Das wird auch beim zweiten Test mit den gleichen Daten wiederholt. Der Fachmann ist ratlos.

Zuerst ist es am Donnerstag morgen diesig. Dann zeigt sich in der Hafenausfahrt doch etwas Nebel. Die Luft wird auch vom Nieselregen angefeuchtet. Endlich gegen 11:00 Uhr wird die dritte Batterie angeliefert. Passt zeitlich genau zu den Einkäufen welche nun auch erledigt sind.

Über spiegelglattes Wasser durch die Schären

Endlich wieder raus aufs Wasser. Die Skyline von Turku verschwindet im Heck. Der Airisto liegt spiegelglatt vor uns. Ohne Wind fahren wir nach Norden. Wir queren grüne Landschaften und kreuzen in engem Wasser. Die roten und grünen Spieren helfen uns die Untiefen und Felsen zu umfahren.

Nach der zweiten Brücke sind wir schon am Ziel. Im kleinen Hafen von Merimasku legen wir uns längs an den Aussensteg. Es ist schwül. Die Sonne scheint. Der Batterietest ist erfolgreich. Der Abend wird von einem goldenen Sonnenuntergang besiegelt.

Kein Hauch wind kräuselt das Wasser. Die Heckbojen der Boote spiegeln sich zusammen mit den Holzhäusern und Bäumen im Wasser.

Der Morgenspaziergang am Freitag führt uns bei strahlender Sonne zur Holzkirche von Merimasku. Diese Kreuzkirche wurde im Jahre 1726 aus Holz errichtet. Seitdem ist diese Kirche in ständigem, kirchlichem Gebrauch gewesen. Heute wird jeden Sonntag ein Gottesdienst abgehalten. Die Aussenwände stammen aus dem Jahre 1833. Die Innenwände wurden 1850 marmorähnlich angestrichen.

Im Zickzack durch die Schären nach Laurinkari

Kurz nach dem Mittag gleiten wir Rückwärts aus dem Hafen und machen uns auf den Weg nach Westen. Unser Ziel ist die rundum gut geschützte Bucht von Laurinkari. Der Weg dahin ist gespickt mit Seezeichen und Spieren. Einige Stellen sind so eng, dass das Kreuzen mit andern Schiffen nicht möglich ist. Motorboot und Wassertöffe rasen an uns vorbei und hinterlassen grosse Wellen. Scheinbar sind wir auf einer Motorbootautobahn. Endlich nach zehn Meilen sind wir im offenen Wasser und kreuzen mit Besan und Genau durch die Steinhaufen. Herrliche Ruhe. Kein Motor ist zu hören. 

Endlich wieder vor Anker

In unserer Zielbucht finden wir einen guten Ankerplatz. Mit 25 m Kette liegt Odin ruhig im 2.50 m tiefen Wasser. 

Kurz nach dem Manöver trifft auch Wassermann ein und legt sich längs neben unser Boot. Ein Sprung ins Wasser, mit ohne Nichts, ist erfrischend.

Im Abendrot sind weit hörbare trompetende Töne zu hören. Zwei Kraniche fliegen majestätisch quer durch die Bucht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Claudio & Karin (Sonntag, 04 August 2024 13:27)

    Diese superschönen Bilder animieren uns nächsten Sommer Skandinavien zu erkunden.
    Euch Vreni und Peter danken wir für die stets tollen Kommentaren mit ausgezeichneten Fotos.
    Habt noch eine schöne Zeit und bis bald.
    LG C & K